Stichwortverzeichnis
Actienbrauerei
Ende 1921 gab es 308 Actienbrauereien in Deutschland, davon 7 in Schleswig-Holstein. Die schleswig-holsteinischen
Actienbrauereien warfen mit durchschnittlich 22,4% bundesweit die höchsten Dividenden ab. Die Flensburger Actienbrauerei
war die 1. in Schleswig-Holstein.
Biersorten:
Best-Stout-Porter
Von der Exportbrauerei 1908 zum Verkauf gebrachtes diätisches Nahrungs-, Stärkungs- und Hilfsmittel.
Doppelbier:
Alkoholarmes Bier, laut Etikett einer Flasche der Flensburger Brauereien A.G. aus der Inflationszeit der 20er Jahre.
Doppelex:
Von der Exportbrauerei 1911 kreiertes nicht so süßes, stärkendes, blutbildendes Doppelmalzbier. Alkoholarm (2%)
Einfachbiere:
Meist bedingt durch Kriege gebraute Schwachbiere mit einem Stammwürzegehalt von nur 2-7% laut Verordnungen, die erst
nach dem Kriege wieder Entspannung erfuhren, ganz zur Freude ihrer Konsumenten.
"Flens":
1998 in die U.S.A. exportiertes Bier in ähnlichen Flaschen
Friedensbier:
Ein Jahr nach der Währungsreform 1948 kam 1949 dieses Bier zum Ausschank, nach langer Zeit wieder mit einem
genießbaren Stammwürzegehalt von 11-14%.
Haustrunk:
Dem Personal von Alters her gewährte Freibier. Heute für alle Mitarbeiter als tägliches Kontingent abgegebene Bier.
Leichtbier:
Ein in der Nachkriegszeit von der Flensburger Brauerei gebrautes Bier mit einem Stammwürzegehalt von nur 1,7
Malzbier:
Obergärige, relative süße und von Hopfenbitter befreite Biere. Auch Karamel- oder Süßbier genannt. Teils nur aus Malz unter
Zusatz von Zucker/Süßstoff hergestellt. Stufe "Alkoholfrei".
Molkebier:
Ein im 2. Weltkrieg von der Flensburger Brauerei gebrautes Schwachbier mit einem
Stammwürzegehalt von nur 2-3%.
Perplex:
Alkoholfreies Bier (Flensburger Actienbrauerei ab 1907).
Tropenbier:
Von der Flensburger Actienbrauerei 1906 gebrautes Bier,
vermutlich auch für den Export nach Übersee
Werbeanzeige vom 13.05.1906
Biertypen, obergärig
Grätzer Bier:
Aus geräuchertem Weizenmalz hergestellt, stark gehopft, stark eingebrautes Bier.
Lagerbiere:
Kennzeichnet sich durch Hopfenbitter aus, meist helle Biere. Mittlerer Stammwürzegehalt, im kalten Lagerkeller gelagert.
Biertypen, untergärig:
Münchener Bier:
Dunkles Bier aus typischem Münchener Malz unter Mitverwendung von Farbmalz.
Exportbiere:
Höher vergorenes Dunkelbier, süßvollmundig.
Bock, Salvatorbier:
Hoher Gehalt an Farbmalzextraivstoffen, dunkler als das Münchner Bier.
Märzenbiere:
Etwas heller als die Lagerbiere und meist aus Münchener Malz ohne "Farbmalz".
Pilsener Bier:
Weniger malziger Geschmack, mehr weicher, zarter, kerniger Trunk. Starke Hopfenbittere.
Im Norddeutschen weit verbreitete Brauart.
Etikettierung:
Zur Kennzeichnung von Flaschen nach Art und Herkunft an Bauch und Hals der Flasche.
Flaschen:
Meist aus goldgelbem, hell/dunkelgrünem oder dunkelbraunem Glas, um die Lichtwirkung auf den Inhalt abzuschwächen.
* In 0,25 bis 1,0 Liter
* verschiediedene Verschlüsse.
Schulterform:
Alte Form mit Schulter & bauchigem Hals
Vichy:
"Hohe" Form, heute meist mit Kronenkorken
Euroform:
Dickbauchige Form, meist 0,5 Liter
Steinie:
Heutige Flensburger Flaschenform
Prägeflaschen:
Flasche mit Brauereihinweisen ins Glas "geprägt".
Siegelflasche:
Flasche der Actienbrauerei um 1885
Sternflasche:
Flasche der Actienbrauerei um 1885
Turmflasche:
Flasche der Flensburger Exportbrauerei um 1889
Siegelflasche
Sternflasche
Turmflsche
Steinie
Steinieflasche:
Populäre Flaschenform der Flensburger Brauerei ab 1953
Gebinde:
Alter Begriff für ein Faß oder mehrere Flaschen.
Innenoptik:
Bisweilen als "Schliff" bei Gläsern und "Streifen" bei Glasseideln bekannt, Gegenstück zur glatten Glasinnenfläche.
Verschlussarten:
Korkenverschluß:
Die älteste Verschlußart, mit Hilfe eines aus Kork bestehenden Stopfens und Metalldrahtes zur Fixierung.
Kronenkorken:
Ein Kapselverschluß, welcher aus einer Blechkappe in Verbindung mit einem elastischen Dichtungsmittel, wie Kork oder
Gummipapierplatten besteht.
Lochmundverschluß:
Als Bügelverschluß bekannt. Seit 1890 in Deutschland auch parallel zum Ringmundverschluß. Bei den Flensburger Brauereien
seit Jahren.
Ringmundverschluß:
Als Hebelverschluß bekannt. Frühestens seit 1885 in Deutschland bekannt, vom Lochmundverschluß verdrängt, weil er zu
aufwendig war.
Schraubverschluß:
Weiterentwicklung des Kronenkorkens mittels einer Blechkapsel mit Schraubgewinde.
Siegelverschluß:
Verschluß erfolgte Über eine in den Flaschenhals
einzupressende und mit Haken am Ring
herauszuziehende Gummischeibe.
Die Flensburger Actienbrauerei führte
die Verschlußart im Mai 1894 ein
Korken- Kronen-
Lochmund-
Ringmund- Schraub-
Siegel-
Niederlagen
Verteilte Vertriebsstellen außerhalb der Brauerei.
Picherei
Räume, in denen die innere Erneuerung der Fässer erfolgt.
Salzglasiert
Spezielles Herstellungsverfahren der Steingutkrüge mit Salz.
Sira-Rand
"Sicherheitsrand", spezielle Herstellungsweise bei Gläsern.
Stammwürzegehalt
Unter Stammwürze versteht man die Würze, wie sie im Gärkeller zum Anstellen gelangt.
Club der Flensburger Brauereien Raritätensammler e.V.